Freitag, 5. August 2016

Pressearbeit beim Alpenverein oder: In die Berg bin i gern

Tu Gutes und berichte darüber - das ist das Motto des P.U.L.S. Pressepraktikums, das ich diesen Sommer beim ÖAV mache.
Und das funktioniert so: In ganz Österreich finden jeden Sommer einige "Umweltbaustellen" statt. Das sind einwöchige Projekte, bei denen Jugendliche freiwillig mitarbeiten, um zum Beispiel Almlandschaften und Artenvielfalt zu erhalten, Wege zu sanieren oder Bergbauern unter die Arme zu greifen. Als P.U.L.S.-Praktikantin arbeitet man ganz normal mit, allerdings ist man auch für die Öffentlichkeitsarbeit des jeweiligen Projektes zuständig.

Ich habe also im Frühling einen Workshop besucht und dort in zwei Tagen richtig viel Nützliches über PR-Arbeit gelernt: Wie man eine Presseeinladung verfasst, an all die Medienkontakte kommt, eine kleine Pressekonferenz veranstaltet, eine Pressemitteilung schreibt und vieles mehr.
Anfang Juli habe ich mit den Vorbereitungen begonnen und von 24. bis 30. Juli war ich schließlich auf der Umweltbaustelle Großpreimbergeralm oberhalb von Lienz.
Unsere Arbeit bestand hauptsächlich darin, alte Lärchenwiesen zu pflegen, heruntergefallene Äste zu sammeln und verbuschende Almflächen zu schwenden. Dass diese Dinge erledigt werden ist für die Natur sehr wichtig, da so nicht nur diese Flächen, die vor Jahrhunderten von Menschen geschaffen wurden, sondern auch die Biodiversität in diesem Lebensraum erhalten werden kann.
Aus den Ästen und umgeschnittenen Bäumen machten wir große Haufen, die später verbrannt werden sollen, und bald waren wir im Baumwerfen so professionell, dass es uns leichtgefallen wäre, bei den schottischen Highland Games mitzumachen. ;)
Mit dem Pressegespräch hat zum Glück alles gut geklappt: außer den eingeladenen Gästen (der Bauer, auf dessen Flächen wir gearbeitet haben, meine Projektleiterin vom ÖAV, der Bürgermeister von Oberlienz und der Obmann des Osttiroler Bauernbundes) waren fünf Journalisten (zum Beispiel von der Kleinen Zeitung oder TT) da, und dass meine Moderationen alles andere als professionell waren, hat sie zum Glück nicht davon abgehalten, über das Projekt zu berichten. ;-)

Auch ganz abgesehen vom P.U.L.S.-Praktikum hat mir die Woche richtig gut gefallen: die Hütten, in denen wir gewohnt haben, waren mit Blick auf die Lienzer Dolomiten wunderschön gelegen, die Arbeitszeit ist immer schnell vergangen und man hat gemerkt, dass man zu zwölft einfach richtig viel weiterbringt. Besonders nett war, dass wir uns innerhalb der Gruppe alle total gut verstanden haben und auch die Bauern, denen die Almen gehören, waren wirklich sympathische, gastfreundliche und aufgeschlossene Leute. In unserer Freizeit sind wir nicht nur gemütlich zusammengesessen, sondern haben auch das Gelände erkundet, viel musiziert und gelacht, noch mehr gegessen (wir wurden immer von den Bauern mit tiroler Kost (und selbstgebranntem Schnaps) versorgt) und an unserem freien Tag haben wir eine richtig schöne Wanderung auf die Schleinitz gemacht.
In Erinnerung bleiben werden mir besonders der wunderschöne Sternenhimmel über der oberen Hütte (~2100m), die Klarheit der Luft und Sicht in den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen und die netten Stunden, in denen wir alle zusammengesessen sind. Und es war ein richtig gutes Gefühl, am letzten Abend die ehrliche Dankbarkeit von allen Beteiligten zu spüren.

Mein Fazit: In das Pressepraktikum muss man zwar ein bisschen mehr Zeit investieren, aber es ist auf jeden Fall eine tolle Sache und ich bin froh, mitzumachen.
Und jedem, der gerne Zeit in den Bergen verbringt, kann ich die Mitarbeit auf einer Umweltbaustelle wärmstens empfehlen! Ich jedenfalls bin nächstes Jahr sicher wieder dabei.

http://www.alpenverein.at/jugend/freizeit/umweltbaustellen/index.php

Bis bald,
Babsi


Aufräumen auf den Lärchenwiesen

Morgenlicht

der Versuch, den Neualplseen die Show zu stehlen ;)

alle zusammen am Prinitz

Gipfelfoto auf der Schleinitz (2904m)...
...und der Ausblick von dort


beim Wandern

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