Donnerstag, 19. Mai 2016

Perugia, la dolce vita und ich

I portici nach San Luca, Bologna
Nach fast zwei Wochen raffe ich mich heute endlich dazu auf, einen neuen Blogpost zu schreiben. :-)

Was ist inzwischen passiert?

Ich bin am 6. Mai nach Italien gefahren und habe erst einmal zwei Tage im wunderschönen Bologna verbracht. Dort habe ich sowohl im Hostel, als auch über Couchsurfing sehr nette Leute getroffen, habe mir die Stadt angeschaut, bin durch die unzähligen Bogengänge gewandert, und all das bei über 20 Grad und Sonnenschein. Highlight war auf jeden Fall der zweite Abend, an dem ich zu einem Abendessen in einer versteckten Osteria mit einer Gruppe von Freunden meines Couchsurfing-Cityguides eingeladen wurde. Auf köstliche Spaghetti Bolognese folgte das beste Tiramisu, das ich je gegessen habe und schließlich setzten wir uns noch mit einem Bier auf die Piazza Maggiore. Ein typisch italienischer Abend also, den ich sehr genossen habe.

Ich wäre gern noch geblieben, doch mein neuer Workaway-Platz wartete schon - ein wunderschön gelegenes Hostel/B&B, das auf einem Bauernhof basiert. Die Einrichtung ist schlicht und etwas rustikal, es gibt Hostel-dorms und Privatzimmer und auf einer riesigen Wiese neben dem Haus kann man Ziegen streicheln, Eseln beim Kauen zusehen oder sich von Gänsen anfauchen lassen. Es gibt auch noch einige Hühner, ein normales und ein Wildschwein inklusive gemeinsamer Nachkommen, zwei Hunde und zwei Pferde. Das Perugia Farmhouse ist definiv kein normales Hostel - hierher kommen Individualisten, vor dem Großstadt-Stress Flüchtende und Naturliebhaber.

Was ich hier mache?

Ich bin, zusammen mit zwei anderen Workawayerinnen, abwechselnd für Indoor- und Outdoor-Work zuständig. Drinnen wird hauptsächlich geputzt, aber auch das Frühstück gemacht und das Check In erledigt, während man draußen meistens körperlich arbeitet (zB. Gras schneiden, Rasen mähen, Ställe ausmisten,...). Das klingt zwar alles nicht besonders spannend, doch mir gefällt die Arbeit sehr gut. Hat man die fünf Stunden erledigt, ist man zwar oft erschöpft, aber das Mittagessen schmeckt umso besser und spätestens nach einem Nickerchen in der Sonne fühlt man sich richtig gut.

Was mir allerdings am besten gefällt an diesem Workawayplatz sind die Menschen. In der kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, habe ich so viele nette, interessante und weltoffene Reisende getroffen, am Abend sitzen wir oft alle gemütlich zusammen, essen, oder trinken Wein und auch meine Ukulele ist schon zum Einsatz gekommen. ;-) Ich kann gar nicht genug travel stories hören und bin sehr stolz auf mein "Gästebuch" für Reisefreundschaften, das sich langsam mit verschiedensten Einträgen in unterschiedlichsten Schriften zu füllen beginnt.

Auch die Landschaft trägt ihren Teil zu meiner Zufriedenheit bei: Man hat von hier einen tollen Blick auf die Hügel Umbriens rundherum und speziell auf Perugia, das sich mit dem Bus problemlos in 20 Minuten erreichen lässt. Auf der anderen Seite des Hauses führt ein Kiesweg in eine kleines Tal, in dem sich knallrote Mohnblumen und grüne, sich im Wind wiegende Kornfelder die Schau stehlen und durch das es sich gerade am frühen Abend wunderbar spazieren lässt. Man merkt schon - ich komme ins Schwärmen! Und weil es mir hier so gut gefällt, habe ich beschlossen, noch eine Woche länger zu bleiben. Danach, also Mitte Juni, plane ich noch knapp zwei Wochen zu reisen (in den Süden), bevor ich wieder zurück nach Hause fahre. Ich bin wirklich sehr froh, noch einmal aufgebrochen zu sein - das Farmhouse ist ein ganz besonderer Ort und ich genieße es sehr, für fünf Wochen Teil von ihm zu sein.

Für alle spontanen: kommt vorbei! Es würde mich freuen und euch sicher gefallen! :-)

Manchmal, wenn ich wieder einmal eine Schubkarre voll mit Ziegenmist und altem Heu zum Misthaufen schiebe, fällt mein Blick auf das Panorama, an dem ich da mittlerweile fast schon selbstverständlich vorbeischnaufe, und ich halte zufrieden inne - so lässt es sich leben! La vita é bella.

Bis bald, 
Babsi






Babyziegen streicheln






Beer tasting

Wenn jemand fragt, wohin du gehst...sag "nach Bologna!"






tramonto
Trasimenosee





Menschenauflauf bei einem Konzert in Perugia

Perugia in der Ferne



Perugia - so eine schöne Stadt
Goat selfie - ein Klassiker

überall blüht der Mohn

Ziege mit Panorama

Workaway-staff











rund ums Farmhouse lauter Weizenfelder











Mittwoch, 4. Mai 2016

Italia in Maggio oder: wieder unterwegs

April in Wien
Einmal geht's noch - in ein paar Tagen breche ich wieder einmal auf ins (mehr oder weniger) Ungewisse. Wohin es denn jetzt schon wieder geht? Ins Land von Pasta, Pizza und Parmeggiano, wo Katholizismus und das organisierte Verbrechen aufeinandertreffen und, wer weiß, vielleicht sogar ab und zu mit einem Gläschen Rotwein anstoßen... genau. Es geht nach bella Italia.

Inwieweit ich dort la dolce vita genießen kann, wird sich zeigen: ich werde (wieder über Workaway) in einem Hostel/B&B/Bauernhof außerhalb von Perugia arbeiten. Die Arbeit soll dort angenehmerweise sehr variieren - ich darf also nicht nur hinter Gästen, sondern auch hinter Tieren herputzen. ;-) Aber Scherz beiseite: ich bin schon sehr gespannt auf meinen nächsten Workaway-Platz, auf meine Hosts und Mit-Helfer und alles, was mich in Perugia erwartet.
Diesmal habe ich es ja praktischerweise nicht so weit, ich spreche die Sprache (zumindest halbwegs) und weiß schon einiges über die Kultur und Lebensweise der Italiener. Aber ich gebe es zu: ein bisschen aufgeregt bin ich natürlich trotzdem. :-)

Auf der Hinreise werde ich noch einen Zwischenstop in Bologna einlegen (natürlich werde ich die ganze Zeit Wanda hören), dort zwei Tage bleiben und dann mindestens vier Wochen in Perugia verbringen. Wann ich genau zurück komme und ob ich mir dann noch andere Hosts suche, werde ich dann sehen. Vediamo un po'. 

Bis bald,
Babsi

PS: Unter "mehr Fotos" findet man findet man ebendiese jetzt endlich wirklich!