Zweimal geblinzelt und schwupp - schon waren die drei Wochen um. So ist es mir zumindest vorgekommen. Ich merke schon, ich wiederhole mich, aber wenn man woanders ist, wird Zeit einfach richtig eigenartig und vergeht eindeutig anders.
Während ich also so über die Zeit philosophiere, sitze ich draußen in der Sonne, mit Sonnenbrille und T-Shirt und freue mich, denn es hat gefühlte 23 Grad. Ziggy wuselt unermüdlich durch den Garten und Cassy und Oreo (so heißen die Hunde) haben sich neben mir in der Sonne ausgebreitet, sogar Charlie (der Kater) leistet mir Gesellschaft. Heute ist mein letzter Tag hier, fällt mir wieder ein, der 20. Jänner. Der Schein trügt leider, bis zum Sommer sind es halt doch noch fünf Monate. Aber in diesem Moment ist mir das ziemlich egal. Aus dem Radio hinter mir quaken belgische Radiomoderationen, "Studio Brussel" ist eingeschaltet. Ich blinzele in die Sonne, schließe die Augen und lasse die letzten beiden Wochen noch einmal Revue passieren.
Gassi gehen mit den drei lieben Hunden, entrümpeln, Saft pressen, Türrahmen schmirgeln, putzen, bügeln, ausmalen. Jeden Tag richtig gutes Essen, einen der köstlichen Burger in Marie und Patricks Restaurant probieren, der genervte Blick von Alina, der 15jährigen Vegetarierin, wenn ich sie (schon wieder!) vorsichtig frage, ob ich ihr Essen kosten darf, und das darauf folgende allgemeine Gelächter. Star Wars schauen auf Englisch mit französischen Untertiteln in einem winzigen Kino mitten in der Pampa. Meine Radtour auf einen Hügel in der Nähe und der tolle Ausblick von dort in alle Himmelsrichtungen. Das Wettrennen zur Tür, das die drei "Puppies" aufgeregt veranstalten, sobald jemand das W-Wort (sie verstehen nämlich "go for a walk") sagt. Filmabende mit Chick Flicks, Shrek oder King Kong. Spaziergänge ins "City Center" von Boulogne sur Gesse oder zum Supermarkt mit Mariam, der dritten Workawayerin aus Deutschland, die vor fast zwei Wochen angekommen ist und mit der ich mich super verstehe. Und natürlich gestern, unser Roadtrip nach Sarrancoulin (ein winziges, mittelalterliches Städtchen in den Pyrenäen) und Pau (eine nette Stadt mit einem wunderschönen Chateau, circa 100km von hier), der richtig lustig war. Und es hat zwar schon oft geregnet seit ich hier bin, aber ist das nicht unwichtig, wo doch jetzt gerade die Sonne scheint?
Meine Gedanken schweifen ab zu den nächsten Tagen, morgen probiere ich Couchsurfen in Toulouse aus, übermorgen Abend fahre ich zu meinem nächsten Workawayplatz nach Valencia... Nach diesen drei Wochen kann ich nur hoffen, dass ich es dort ähnlich gut erwische, wie hier!
Genug geträumt, ich stehe auf und gehe ins Haus - ich will mir ja nicht mitten im Jänner einen Sonnenstich holen. ;-)
Bis bald,
Babsi
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Pyrenäen |
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Oreo |
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walking the dogs |
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Boulogne sur Gesse |
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Roadtriiiiip! :D |
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Sarrancoulin |
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Sarrancoulin |
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Chateau Pau |
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Pau |
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Lunch |
Liebe Barbara, danke für deinen Lagebericht! Lese immer gerne, wie es dir geht und was du in der Fremde treibst! :-) So reise ich im Geiste auch immer ein bisschen mit! Viel Glück für deine nächsten Stationen in Toulouse und Valencia! Warte schon gespannt auf die Fortsetzung!Alles Gute, Gabi
AntwortenLöschenDanke, das freut mich! :-)
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