In Asien ticken die Uhren anders. Und nein, damit meine ich nicht die Zeitverschiebung; die Zeit, die ich in der PDO verbracht habe, kommt mir schon wieder viel länger vor als nur eine kurze Woche.
Obwohl ich nur so kurz hier bin, wurden mir am zweiten Tag bereits zwei Klassen zugeteilt, in denen ich Englisch unterrichten durfte: eine Klasse der vierten Stufe (also neun- bis zehnjährige Kinder) und eine der achten Stufe, die ich mir mit einem anderen Volunteer teile. Außerdem assistiere ich einer anderen Freiwilligen in der sogenannten bridging class, in der ältere Schüler vorallem das Sprechen auf Englisch üben. Das Englischniveau der Schüler ist sehr unterschiedlich. Manchmal habe ich lustigerweise das Gefühl, dass ein paar Viertklässler besser sprechen als so mancher Schüler in der bridging class.
Jedenfalls ist das Unterrichten hier eine sehr interessante Erfahrung für mich. Auch wenn plötzlich Stunden ausfallen, co-teachers einfach nicht kommen und vieles sehr chaotisch abläuft, wird man doch schnell versöhnt, wenn die kleinen aus vollem Hals "Head and shoulders, knees and toes" singen, die mittleren einen am Schulhof grüßen ("hello teacher, how are you") oder die großen einem erklären, wann man selbst als Buddhist ausnahmsweise Moskitos erschlagen darf. ;-)
Die PDO ist ein wirklich tolles Projekt - sie ist es wert, sich näher über sie zu informieren und ist jedenfalls eine sinnvolle Spendenanlage!
Jedenfalls ist das Unterrichten hier eine sehr interessante Erfahrung für mich. Auch wenn plötzlich Stunden ausfallen, co-teachers einfach nicht kommen und vieles sehr chaotisch abläuft, wird man doch schnell versöhnt, wenn die kleinen aus vollem Hals "Head and shoulders, knees and toes" singen, die mittleren einen am Schulhof grüßen ("hello teacher, how are you") oder die großen einem erklären, wann man selbst als Buddhist ausnahmsweise Moskitos erschlagen darf. ;-)
Die PDO ist ein wirklich tolles Projekt - sie ist es wert, sich näher über sie zu informieren und ist jedenfalls eine sinnvolle Spendenanlage!
Auch sonst ist viel los: Anna nimmt mich nicht nur mit auf verschiedene Märkte, in den PDO-eigenen Tailoring Shop (das wohl coolste Geschäft in ganz Mandalay ;-) ) und zum Elefantenstreicheln in den Zoo, sondern auch zum Essen in allen möglichen burmesischen Restaurants und Teashops, wo ich schon viele andere nette Volunteers kennengelernt und sehr gutes Essen probiert habe. Außerdem haben wir einen Tag in Mingun verbracht: Über den Ayeyarwaddyfluss sind wir mit einem gemütlichen Boot hin- und zurückgefahren, in Mingun haben wir die wunderbaren Ausblicke von den beiden Pagoden genossen und ich bin nicht nur um einen Sonnenhut, sondern auch um einen Sonnenbrand reicher geworden. Dann haben wir noch über unzählige Stufen den Mandalay Hill bestiegen, sind dort den furchtbar fehl am Platz wirkenden Touristescharen ausgewichen und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut.
Mittlerweile kann ich "hallo", "danke" und "zahlen bitte" auf burmesisch sagen, bin in Besitz eines burmesischen Wickelrockes (longy) und schaffe es inzwischen sogar, allein die Straße zu überqueren, ohne dreimal überfahren zu werden. Ich bin mit viel zu großem Helm Mopedtaxi gefahren, habe einen (unfreiwillig unglaublich witzigen) Bollywoodfilm im Kino gesehen und komme jetzt auch damit klar, wenn das Wasser ab und zu für ein paar Stunden ausfällt.
Ich habe, vorallem auf der kleinen Straße in der PDO, richtig viel gelächelt - weil mir irgendjemand zulächelt, weil mich (sowohl mir bekannte, als auch nie gesehene) Schüler grüßen, weil alles so schön bunt ist, weil jemand singt oder einfach weil die Sonne scheint. Diese Straße ist so voller Leben und Lebensfreude, dass man sofort angesteckt wird. Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, diesen Platz nicht nur zu sehen, sondern in dieser kurzen Zeit Teil von ihm zu sein.
Mittlerweile kann ich "hallo", "danke" und "zahlen bitte" auf burmesisch sagen, bin in Besitz eines burmesischen Wickelrockes (longy) und schaffe es inzwischen sogar, allein die Straße zu überqueren, ohne dreimal überfahren zu werden. Ich bin mit viel zu großem Helm Mopedtaxi gefahren, habe einen (unfreiwillig unglaublich witzigen) Bollywoodfilm im Kino gesehen und komme jetzt auch damit klar, wenn das Wasser ab und zu für ein paar Stunden ausfällt.
Ich habe, vorallem auf der kleinen Straße in der PDO, richtig viel gelächelt - weil mir irgendjemand zulächelt, weil mich (sowohl mir bekannte, als auch nie gesehene) Schüler grüßen, weil alles so schön bunt ist, weil jemand singt oder einfach weil die Sonne scheint. Diese Straße ist so voller Leben und Lebensfreude, dass man sofort angesteckt wird. Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, diesen Platz nicht nur zu sehen, sondern in dieser kurzen Zeit Teil von ihm zu sein.
Ich könnte noch seitenlang so weiterschreiben, wenn es nicht den Rahmen sprengen würde. Vorallem habe ich in der Woche, die ich in Mandalay verbracht habe, jedoch eines gelernt: es geht auch anders.
Natürlich, man kann eine Straßenverkehrsordnung aufstellen und sich brav daran halten, doch man kann auch ohne Helm zu dritt Moped fahren, auf einer Straße ohne ernstzunehmende Spuren und es passieren trotzdem nicht dauernd Unfälle. Man kann fließendes Wasser für einen Mindeststandard halten, doch es geht auch ohne - solange es nach ein paar Stunden wieder aus der Leitung kommt. Man kann alles genau auf die Sekunde durchplanen und sich an diesen Plan halten, aber man kann auch einfach alles auf sich zukommen lassen und zur Not ein bisschen improvisieren. Vielleicht ist das sogar besser, denn es kommt ja sowieso nie so, wie man denkt. Man kann zielstrebig und fokussiert seiner Wege gehen, aber man kann stattdessen auch den Kopf heben und den Menschen, die einem begegnen, zulächeln.
Hier in der PDO funktioniert das Leben auf diese andere Art jedenfalls ziemlich gut.
Bis bald,
Babsi
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